Email alarm ich habe dich gehackt

Was tun bei Erpressermails?

Email alarm ich habe dich gehackt

Seien Sie im Internet stets auf der Hut. Betrügerinnen und Betrüger schrecken vor nichts zurück.

Im Netz kursieren derzeit wieder verstärkt Betrugsmails. Von Sicherheitsbenachrichtigungen hin zu Erpressermails. Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt.

Gefälschte Sicherheitsbenachrichtigung, angebliche Transaktionen, die Sie stoppen sollen – im Internet ist aktuell allerlei los. Gerade rund um beliebte Anbieter von Online-Diensten und -Services wie DHL, Sparkasse oder PayPal häufen sich die Bemühungen von Betrügerinnen und Betrügern, an persönliche Daten zu gelangen. Die Unternehmen selbst können natürlich nichts dafür. Lassen Sie sich nicht in die Irre führen und reagieren Sie nicht kopflos auf Schocknachrichten zu Konto & Co. per E-Mail. Die meisten davon sind ohnehin ein Fake. Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt derzeit besonders vor einer Masche mit Erpressermails.

Betreff und Passwort

Der Betreff lautet "Ihr Konto wurde gehackt" und die ersten Worte der E-Mail: "Ich habe schlechte Nachrichten für dich. 11/04/2022 – an diesem Tag habe ich Ihr Betriebssystem gehackt und vollen Zugriff auf Ihr Konto erhalten!" Die Kriminellen nennen ein Passwort und erklären dann ganz genau, wie sie es erlangt haben. Allerdings: Die Passwörter stammen laut LKA meist aus Hacks von Webseiten/Datenbanken aus der Vergangenheit. Auffällig ist die Einfachheit der Passwörter (bekannte Wörter/Namen und Zahlen sowie wenige Stellen). Die Betrüger verlangen 600 Euro von Ihnen und wollen Sie dann in Ruhe lassen: "Ich garantiere Ihnen, dass ich Sie nach der Zahlung nicht mehr stören werde, da Sie nicht mein einziges Opfer sind. Dies ist ein Hacker-Ehrenkodex."

E-Mail vom eigenen Konto gesendet?

Auf den ersten Blick scheint es, dass die Täter die E-Mails wirklich von Ihrem eigenen Konto gesendet haben. Das ist ein Trick, der unter dem Begriff Mail-Spoofing rangiert. Die Betrüger verleihen einer Mail dabei einen beliebigen Absender und haben gar keinen Zugriff auf Ihr Postfach.

Was rät das LKA?

Das LKA Niedersachsen rät, Ruhe zu bewahren. Ändern Sie das in der E-Mail genannte Passwort umgehend und überweisen Sie bloß kein Geld. Die Betrügerinnen und Betrüger verschicken solche E-Mails massenhaft und hoffen, auf Menschen zu treffen, die auf die Erpressung hereinfallen. Auch sollten Sie nicht auf die Nachrichten antworten, damit Täterinnen und Täter keine verwendbare Rückmeldung erhalten. Wo möglich lohnt es, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung einzurichten (Login über zwei unabhängige Komponenten wie Rechner und Smartphone). Übrigens: Da eine Erpressung vorliegt, können Sie bei der Polizeidienststelle Anzeige erstatten.

Kurios erdachte Geschichten von Cyberkriminellen

Cyberkriminelle denken sich oft hanebüchene Geschichten aus, die meist ganz harmlos sind. Zumindest, solange Sie den Inhalt nicht ernst nehmen, keine Buttons und dergleichen anklicken. Und gehen Sie nicht auf etwaige Forderungen ein. Bereit für einen Selbsttest? Mit einer Karte, die mit Ihrem PayPal-Konto verknüpft ist, soll eine Einzahlung in einem Online-Glücksspielladen getätigt worden sein. Um die Transaktionsanfrage zu stornieren, sollen Sie auf einen Link klicken und den Schritten in der E-Mail folgen. Glauben Sie nicht? Richtig so, Test bestanden! Eines ist solchen Phishing-Nachrichten gemein: Sie erzeugen Stress und rufen vorschnelle Reaktionen hervor. In jedem Fall gilt daher: durchatmen und nachdenken!

E-Mail-Account gehackt?

Wurde Ihr E-Mail-Account von Unbekannten gekapert? COMPUTER BILD erklärt, welche Maßnahmen Betroffene in dieser Notlage dringend ergreifen sollten.

Bekommen Ihre Freunde und Familienmitglieder E-Mails oder Chat-Nachrichten von Ihnen, die Sie gar nicht gesendet haben? Befinden sich in Ihrem Gesendet-Ordner unbekannte Nachrichten oder ist er überraschend leer? Enthält Ihr Konto bei einem sozialen Netzwerk Beiträge, die nicht von Ihnen stammen? Oder meldet gar ein Dienst wie Have I Been Pwned, dass Ihre Zugangsdaten öffentlich geworden sind? All das sind mögliche Anzeichen dafür, dass Ihr E-Mail-Konto gehackt wurde. Falls Sie betroffen sind, sollten Sie schnellstmöglich die folgenden Maßnahmen ergreifen:

E-Mail-Account gehackt: Virenscan durchführen

Möglicherweise waren Keylogger und andere Schadprogramme am Hack Ihres Kontos beteiligt. Scannen Sie daher Ihren PC gründlich mit einer Schutzsoftware, noch bevor Sie neue Passwörter festlegen – sonst spielen Sie die neuen Zugangsdaten möglicherweise direkt den Angreifern zu. Während Sie die folgenden Schritte ausführen, lassen Sie auch auf allen anderen PCs, Tablets und Smartphones Viren-Scans laufen.

E-Mail-Konto gehackt: Passwörter ändern

Es mag trivial klingen, doch wenn auch nur der bloße Verdacht besteht, dass Ihr E-Mail-Konto gehackt sein könnte, sollten Sie schleunigst Ihr Zugangspasswort zum Mail-Postfach ändern! So können Sie möglicherweise Schlimmeres verhindern. Tipps zur Wahl sicherer Passwörter bietet das obige Video. Können Sie sich gar nicht mehr anmelden, weil Ihr Kennwort geändert wurde? Dann wenden Sie sich an den Kundendienst des Mail-Anbieters, um Ihre Identität zu bestätigen und wieder Zugang zu erlangen. Ist das geschafft, ändern Sie möglichst auch alle anderen Passwörter, denn über Ihren Posteingang haben Angreifer möglicherweise bereits Zugriff auf andere Konten erlangt. Wichtig: Verwenden Sie für jede Anmeldung im Internet ein abweichendes Passwort, denn sonst gilt – ist ein Konto gehackt, haben die Angreifer sofort Zugriff auf die anderen. Auch ein Passwort-Manager kann dabei helfen, ohne Kopfzerbrechen sichere Passwörter einzusetzen. Um auf Nummer sicher zu gehen, ändern Sie zusätzlich Ihre Antworten auf Sicherheitsfragen.

Email alarm ich habe dich gehackt

Passwort-Manager im Überblick

Kontakte warnen

Ist Ihr Postfach erst einmal geknackt, nutzen die Ganoven es möglicherweise als Malware-Schleuder mit Vertrauensbonus: Erhalten Freunde und Verwandte E-Mails mit dubiosen Anhängen von Ihrem Konto, sind sie vielleicht eher gewillt, diese Anhänge zu öffnen. So hoffen die Missetäter, auch Konten oder gar gesamte PCs weiterer Opfer zu kapern. Wirken Sie dem entgegen, indem Sie Freunde und Verwandte über den Hack informieren und vor möglichen betrügerischen E-Mails warnen.

Kontoeinstellungen überprüfen

Haben Sie (wieder) Zugang zu Ihrem E-Mail-Konto, stellen Sie sicher, dass dort keine Signatur oder Abwesenheitsnotiz eingerichtet ist, die unbekannte Links enthält. Prüfen Sie sicherheitshalber auch, ob Einstellungen in sozialen Netzwerken verändert wurden, etwa bei Facebook, und ob dort möglicherweise falsche Freunde hinzugekommen sind. Sollte dasselbe E-Mail-Konto bereits mehrfach gehackt worden sein, bietet der E-Mail-Anbieter möglicherweise eine unzureichende Sicherheit. In diesem Fall sollten Sie einen Anbieterwechsel erwägen. Prüfen Sie zudem, ob die Hacker eine Weiterleitung Ihrer E-Mails eingerichtet haben. Darüber würden alle Passwort-Änderungsmails auch an die Kriminellen gehen und sie könnten sich direkt wieder Zugang zu Ihren Online-Konten beschaffen – selbst wenn sie mittlerweile aus dem E-Mail-Konto ausgesperrt sind. Ist eine fremde Weiterleitung eingerichtet, löschen Sie diese.

Vorsorge treffen

Sind alle anderen Maßnahmen getroffen, wappnen Sie sich für die Zukunft, um eine Wiederholung des Hacks zu vermeiden. Prüfen Sie etwa, ob sich Sicherheitseinstellungen im E-Mail-Konto verschärfen lassen, und aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, sofern verfügbar. Um künftig informiert zu werden, falls Ihre Zugangsdaten bei einer Datenpanne öffentlich geworden sind, nutzen Sie den COMPUTER BILD Account Alarm. Den erhalten Sie kostenlos über den obigen Link.