Den selben oder den gleichen geschmack

Geschmack, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Geschmack(e)s · Nominativ Plural: Geschmäcke

Nebenform umgangssprachlich, scherzhaft Geschmack · Substantiv · Nominativ Plural: Geschmäcker

Aussprache 

Worttrennung Ge-schmack

Bedeutungsübersicht+

  1. 1. Art, wie etw. schmeckt, Eigenschaft eines Stoffes, die dann wahrzunehmen ist, wenn man ihn genießt
    1. [bildlich] ...
  2. 2. Sinn, Fähigkeit zu schmecken, Geschmackssinn
  3. 3. [übertragen] Fähigkeit, etw. als ästhetisch schön oder hässlich zu beurteilen, Schönheitssinn
    1. a) ...
    2. b) allgemeine Richtung des Schönheitssinnes einer Epoche
    3. c) ⟨der gute Geschmack⟩ der Takt, gute Ton
  4. 4. [umgangssprachlich] Gefallen

eWDG

Bedeutungen

1.

Art, wie etw. schmeckt, Eigenschaft eines Stoffes, die dann wahrzunehmen ist, wenn man ihn genießt

Beispiele:

Zucker hat einen süßen Geschmack

das Essen hat einen guten, kräftigen, würzigen Geschmack

das Fleisch hat einen schlechten Geschmack

angenehm, köstlich im, von Geschmack sein

einen faden, schalen, hässlichen, üblen Geschmack im Munde haben

etw. ruft einen bitteren Geschmack (auf der Zunge) hervor

einen flauen Geschmack (auf der Zunge) haben

bildlich

Beispiel:

Außerdem hinterläßt ohnehin jeder Gedanke an Vergangenes in mir einen üblen Geschmack [ KaschnitzHaus11]

2.

Sinn, Fähigkeit zu schmecken, Geschmackssinn

Beispiele:

das Essen ist für meinen Geschmack zu stark gewürzt

eine Speise ist nicht nach jmds. Geschmack

eine Speise nicht nach seinem Geschmack finden

umgangssprachlich, scherzhaftallen Geschmäckern gerecht werden

3.

übertragen Fähigkeit, etw. als ästhetisch schön oder hässlich zu beurteilen, Schönheitssinn

a)

Beispiele:

er hat viel, keinen Geschmack

sie hat einen ausgesuchten, verfeinerten, verwöhnten, unverdorbenen, billigen, schlechten Geschmack

sie haben in allem den gleichen Geschmack

den Geschmack bilden

jmds. guten Geschmack loben

die Wohnung ist mit erlesenem Geschmack eingerichtet

sie kleidet sich mit Geschmack

das ist nicht nach, entspricht nicht meinem Geschmack

umgangssprachlichüber den Geschmack lässt sich nicht streiten

Den selben oder den gleichen geschmack

umgangssprachlich, scherzhaftdie Geschmäcker sind verschieden

b)

allgemeine Richtung des Schönheitssinnes einer Epoche

Beispiele:

der Geschmack unserer Zeit

im Geschmack des 19. Jahrhunderts

Die Schale war schön, von einfacher, edler Gestalt, geformt von dem strengen Geschmack der Frühzeit des letzten Jahrhunderts [Th. MannZauberb.2,33]

c)

der gute Geschmackder Takt, gute Ton

Beispiele:

das verbietet der gute Geschmack

das geht, verstößt gegen den guten Geschmack

4.

umgangssprachlich Gefallen

Beispiele:

Geschmack an etw. finden

ich kann dieser Sache keinen Geschmack abgewinnen

er ist doch noch auf den Geschmack gekommen (= findet es jetzt auch gut)

Etymologie

Geschmack · geschmacklos · Geschmacklosigkeit · geschmackvoll · abgeschmackt

Geschmack m. ‘Fähigkeit zu schmecken, ästhetisches Urteilsvermögen’, ahd. gismac (um 1000), mhd. gesmac ‘Geruch, Geschmack(ssinn)’, mnd. gesmak ‘Geruch’ ist wie die gleichbed. Parallelbildungen ahd. gismacko, gismahha (9. Jh.) und gismah (10. Jh.), mhd. gesmach und das heute unübliche Simplex ahd. smacko (10. Jh.), smac (um 1000), mhd. smac, mnd. smak, aengl. smæc, engl. smack, mnl. smāke, nl. smaak, afries. smaka (westgerm. *smakka-) Abstraktbildung zu dem unter schmecken (s. d.) behandelten Verb. Die Bedeutung ‘Geruch, Duft’ lebt (wie schmecken ‘riechen’) heute noch in obd. Mundarten, erlischt sonst im 19. Jh.; guter Geschmack in ästhetischen Dingen wird seit dem 17. Jh. nach frz. bon goût geläufig (Vorbild ist wohl span. buen gusto). – geschmacklos Adj. ‘fade’ (von Speisen), ‘häßlich, ohne ästhetisches Empfinden’ (18. Jh.); Geschmacklosigkeit f. (18. Jh.). geschmackvoll Adj. ‘ästhetisch ansprechend, stilvoll’ (18. Jh.). abgeschmackt Adj. ‘ohne guten Geschmack, fade, dumm’ (17. Jh.), älter (16. Jh.) abgeschmack Adj. (mit privativem ab- zu geschmack Adj., ahd. gismac, gismah ‘wohlschmeckend’, mhd. gesmac, gesmach ‘wohlriechend, schmackhaft’), das nach dem Muster eines Part.adj. ein auslautendes -t annimmt.

Thesaurus

Synonymgruppe

(eine) Gaumenfreude (sein) · (gut) schmecken · (jemandes) Geschmack treffen · (nach) (jemandes) Geschmack  ●  (dem) Gaumen schmeicheln  geh. · (vortrefflich) munden  geh. · nach mehr schmecken  ugs.

Assoziationen
  • (sich) gut trinken lassen · Lust machen auf mehr · gut trinkbar · kann man gut wegtrinken · süffig · zum Trinken einladend · zum gut Wegtrinken  ●  da könnte ich mich reinsetzen  ugs. · nach mehr schmecken  ugs. · runtergehen wie Öl  ugs.
  • (es gibt) (viel) Beifall für · (gut) angenommen werden · Anklang finden (bei) · Beifall finden · Zuspruch erfahren · Zuspruch finden · Zustimmung finden · akzeptiert werden · auf Gegenliebe stoßen · auf Resonanz stoßen (bei) · auf Sympathie stoßen · auf Zustimmung treffen · begrüßt werden · freundlich aufgenommen werden · positiv aufgenommen werden  ●  auf fruchtbaren Boden fallen (Vorschlag, Idee)  fig. · gut ankommen (bei)  ugs.

Synonymgruppe

(einen) guten Geschmack haben · Geschmack (haben) · Sinn für Stil (haben)

Typische Verbindungen zu ›Geschmack‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Geschmack‹.

Verwendungsbeispiele für ›Geschmack‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben. [Hars, Wolfgang: Nichts ist unmöglich! Lexikon der Werbesprüche, München: Piper 2001 [1999], S. 124]

Womit der Abend ausklingt, ist immer eine Frage des persönlichen Geschmacks. [Giesder, Gabriele: Gutes Benehmen, Düsseldorf: Econ-Taschenbuch-Verl. 1991 [1986], S. 129]

Das war nicht nach dem Geschmack des Vaters in religiösen Dingen. [Safranski, Rüdiger: Friedrich Schiller, München Wien: Carl Hanser 2004, S. 23]

Eben gegen diesen pervertierten klassischen Geschmack ging er mit seinen eigenen Werken an. [Busch, Werner: Das sentimentalische Bild, München: Beck 1993, S. 244]

Er hat auch nicht nur mit Geschmack gebaut – den haben manche. [Tucholsky, Kurt: Tragödie der Liebe. In: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1923]]

Zitationshilfe

„Geschmack“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Geschmack>.

Weitere Informationen …

alphabetisch vorangehendalphabetisch nachfolgend
Geschlürfe
Geschlurfe
Geschluder
Geschluchze
Geschluchz
Geschmackigkeit
Geschmacklosigkeit
Geschmacksbildung
Geschmacksempfindung
Geschmacksfrage

Wann sagt man selben oder gleichen?

Das Gleiche bedeutet, dass zwei unterschiedliche Dinge sich aufs Haar gleichen, während dasselbe bedeutet, dass diese identisch sind. Ich benutze zum Glück nur die gleiche Zahnbürste wie mein Mitbewohner. Ich fände es etwas eklig, wenn ich dieselbe Zahnbürste benutzen müsste.

Wie schreibt man die selben?

Grammatik: Bei "derselbe, dieselbe und dasselbe" handelt es sich um Demostativpronomen, die ausnahmslos zusammengeschrieben werden müssen, was auch für alle deklinierte Formen wie beispielsweise "demselben" oder "derselben" gilt.

Wann wird die gleiche groß oder klein geschrieben?

Dasselbe ist ein (begleitendes) Pronomen und wird zusammen- und stets kleingeschrieben. Das Gleiche ist ein Adjektiv und wird von dem Artikel getrennt. Nominalisiert wird es großgeschrieben, in Begleitung mit einem Nomen bleibt es klein.

Wie schreibt man die selbe oder dieselbe?

Im Gegensatz zu der / die / das gleiche werden die Demonstrativpronomen (hinweisenden Fürworter) derselbe / dieselbe / dasselbe stets zusammengeschrieben.