Auffälliger leberfleck gleich hautkrebs

Eine warzige Wucherung, ein auffälliger Leberfleck, ein Knötchen, das einfach nicht abheilen will: Sind das harmlose Hautveränderungen oder handelt es sich gar um Hautkrebs? Eine Untersuchung beim Dermatologen bringt Sicherheit.

„Ungewöhnliche Veränderungen, Neubildungen und Wucherungen an der Haut sind ein Fall für den Dermatologen“, betont Dr. Heiko Grimme, Hautarzt in Stuttgart. Denn die Verwechslungsgefahr zwischen harmlosen Hautveränderungen und bösartigen Erkrankungen sei groß – die Unterscheidung erfordere oft viel Fachkompetenz.

So kann es sich bei einem auffälligen Leberfleck um hochgefährlichen schwarzen Hautkrebs – ein malignes Melanom – handeln, das schnellstmöglich chirurgisch entfernt werden muss. Meist stellt sich eine bräunlich pigmentierte, erhabene Hautwucherung als harmlose Alterswarze heraus, fachsprachlich als seborrhoische Keratose bezeichnet. Solche auffälligen Hornhautansammlungen sind zwar gutartig, können aber vor allem im Gesicht oder am Hals kosmetisch sehr stören. Dann bietet Dr. Grimme eine Entfernung mit dem Laser oder der Ringkürette an.

Hautfarbene Knötchen oder vermeintliche „Pickel“, die nicht abheilen, jucken und immer wieder bluten können, sollten unbedingt ebenfalls dem Dermatologen gezeigt werden, empfiehlt Dr. Grimme. Dabei kann es sich um ein Basalzellkarzinom, eine Form des hellen Hautkrebses handeln. Ebenfalls zu den hellen Hautkrebsarten zählen Stachelzellkarzinome, die sich oft durch eine raue, verhornte Hautstelle bemerkbar machen. Heller Hautkrebs tritt vor allem an den sogenannten „Sonnenterrassen’“ im Gesicht, am Nacken, an den Unterarmen oder auch an der Glatze auf. Die Hauttumore müssen entfernt werden.

Völlig harmlos dagegen sind weiße, verhärtete, etwa ein Millimeter große Knötchen, sogenannte Milien. Die Zysten sind mit einem Horn-Talg-Gemisch gefüllt, das der Hautarzt durch Anritzen der Knötchen entleeren kann. Da selbst bei fachgerechter Behandlung – oder gar bei dem Versuch, die Milien selbst auszukratzen – Narben zurückbleiben können, sollte eine Entfernung jedoch wohl überlegt werden.

Sehr stören können Fibrome. Die Stielwarzen treten vor allem am Hals, in den Achselhöhlen oder an den Leisten auf. Sie sind zwar ungefährlich, aber wenn Schmuck oder Kleidung daran reiben, können sie sich entzünden, abreißen und bluten. Der Hautarzt kann Fibrome mit einem einfachen Scherenschlag entfernen.

„Um keine unnötigen Risiken einzugehen, sollte man nicht versuchen, selbst an unklaren Hautveränderungen herumzudoktern oder gar zweifelhafte Mittelchen aus dem Internet ausprobieren“, warnt Dr. Grimme, „sondern sich auf die Expertise des Hautarztes verlassen.“

Es ist wichtig, die Haut zu beobachten und Pigmentflecken wie Muttermale regelmäßig auf Veränderungen zu überprüfen. Gerade bei bösartigen Erkrankungen der Haut, die sich sichtbar entwickeln, bietet die regelmäßige Selbstbeobachtung der Haut die Chance, Krebs in einem frühen Stadium zu entdecken. Dann kann er fast immer geheilt werden, bevor er sich ausbreiten kann und lebensbedrohlich wird. Das gilt besonders für die gefährlichste aller Hautkrebsarten, den Schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom).

Um schwarzen Hautkrebs frühzeitig zu erkennen, kann man seinen Körper selbst auf Auffälligkeiten untersuchen oder sich ärztlich untersuchen lassen. Hautkrebs kann besser behandelt werden, wenn er erkannt wird, bevor er sich ausgebreitet hat.

Mit zunehmendem Alter verändert sich die Haut, und neue Male oder Altersflecken (Lentigo solaris) können entstehen. Das ist normal und Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Manche Menschen entscheiden sich deshalb, bei einer auffälligen Hautstelle erst einmal abzuwarten und sie zu beobachten. Andere lassen Veränderungen rasch ärztlich abklären, um Gewissheit zu haben. Nur selten steckt jedoch eine ernsthafte Erkrankung dahinter.

Menschen, bei denen ein schwarzer Hautkrebs (Melanom) festgestellt wurde, berichten, dass die betroffene Hautstelle zuvor ihre Größe, Form oder Farbe verändert hat. Wer seinen Körper regelmäßig und sorgfältig beobachtet, wird solche Veränderungen bemerken.

Den ganzen Körper zu untersuchen heißt, sich jeden Quadratzentimeter Haut anzusehen, also auch den Bereich zwischen den Zehen, die Fußsohlen, die Ohren und die Kopfhaut sowie Rücken, Gesäß und Intimbereich. Es kann hilfreich sein, für schwierig einsehbare Körperstellen einen Spiegel zu benutzen, oder eine vertraute Person um Unterstützung zu bitten. Wer sich zum Beispiel über die Größe auffälliger Male Notizen macht oder sie fotografiert, kann später leichter nachvollziehen, ob sie sich verändert haben.

Es kann schwierig sein, Hautveränderungen selbst zu beurteilen. Wenn sie nach 4 bis 8 Wochen noch nicht verschwunden sind, lässt man auffällige Male deshalb am besten von einer Ärztin oder einem Arzt untersuchen.

Wo können Melanome entstehen und wie sehen sie aus? Informationen zu $CMS_IF( ! tt_headline.isEmpty)$$CMS_VALUE(tt_headline.toText(false).convert2)$$CMS_END_IF$

Manche Melanome entstehen in einem älteren Pigmentmal, sehr viele wachsen jedoch neu auf der Haut. Melanome können überall am Körper entstehen – auch dort, wo die Sonne kaum hinkommt: auf der Kopfhaut, an Schleimhäuten der Genitalien oder unter Fuß- und Fingernägeln. Häufig betroffene Stellen sind die Brust und der Rücken bei Männern und die Unterschenkel bei Frauen.

Wie schwarzer Hautkrebs aussehen kann (Quelle: visuals.nci.nih.gov)

Ein typisches Melanom ist ein flacher, dunkler, unregelmäßig gefärbter Hautfleck. Er kann braun bis schwarz, bläulich, rötlich oder selten weiß sein und auch hautfarbene Stellen haben. Manchmal erscheint ein Melanom zudem als braunes bis schwarzes, leicht erhabenes Knötchen.

Bei älteren Menschen bilden sich manchmal sogenannte Lentigo-maligna-Melanome: Sie sind bräunlich bis dunkelbraun, unregelmäßig gefärbt und entwickeln sich meist an Hautstellen, die regelmäßig der Sonne ausgesetzt sind.

Was besagt die ABCDE-Regel und was ist ein „hässliches Entlein“? Informationen zu $CMS_IF( ! tt_headline.isEmpty)$$CMS_VALUE(tt_headline.toText(false).convert2)$$CMS_END_IF$

Ein gesundes Pigmentmal ist normalerweise rund oder oval und meistens einfarbig. Es ist gewöhnlich nicht sehr groß (unter etwa 6 mm im Durchmesser).

Folgende ABCDE-Checkliste kann helfen, eine bösartige Veränderung eines Pigmentmals zu erkennen:

Asymmetrie:Das Pigmentmal hat eine ungleichmäßige (asymmetrische) Form. Oft ist es auch an einer oder mehreren Stellen dicker als an anderen.Begrenzung:Der Rand des Pigmentmals ist unregelmäßig begrenzt, das heißt, er ist fransig, unscharf oder zackig.Colorierung:Die Färbung des Pigmentmals hat sich verändert; es kann auch unterschiedliche oder ungewöhnliche Farben haben wie weiß, bläulich oder rot.Durchmesser:Das Pigmentmal hat einen Durchmesser von mehr als 6 mm. Das entspricht etwa dem eines Bleistifts.Entwicklung:Das Pigmentmal verändert sich: Es kann beispielsweise bluten, nässen, jucken, Schorf bilden oder verkrusten, seine Größe, Form, Farbe oder Oberfläche verändern oder erhaben werden.

Die ABCDE-Regel hilft, Melanome zu erkennen. Dabei müssen aber nicht immer alle Kriterien erfüllt sein: Melanome, die neu auf der Haut entstehen, haben zum Beispiel oft einen kleineren Durchmesser als sechs Millimeter.

Wer viele Pigmentmale hat und nicht weiß, wie er alle im Auge behalten soll, kann auch einfach nach einem „hässlichen Entlein“ Ausschau halten. Damit sind Flecken gemeint, die anders aussehen als die anderen. Auf diese Weise lassen sich auffällige Veränderungen leichter erkennen.

Gesetzlich Versicherte können ab ihrem 35. Geburtstag zudem alle zwei Jahre eine Untersuchung zur Hautkrebs-Früherkennung in Anspruch nehmen.

Wie sieht ein Leberfleck mit Hautkrebs aus?

Verläuft der Rand des Leberflecks unscharf, ausgefranst oder wirkt die Begrenzung verwaschen, könnte dies ein Zeichen für Hautkrebs sein. Ist ein Muttermal oder Leberfleck uneinheitlich in seiner Farbe, treten also hellere und dunklere Flecken in einem Mal auf, so sollte das abgeklärt werden.

Was passiert wenn ein Leberfleck bösartig ist?

Werden bösartige Muttermale früh entdeckt, stehen die Heilungschancen gut. Das Melanom wird bei einer Operation herausgeschnitten. Mit ihm die gesunde Haut ringsherum, um sicher zu gehen, dass alle Krebszellen entfernt werden. Ist dies der Fall, sind Rückfälle selten.

Ist jedes auffällige Muttermal Hautkrebs?

Ein atypisches Muttermal ist kein Hautkrebs, aber sie sind ein Risikofaktor für die Entwicklung eines Melanoms. Auch wenn dies selten ist, kann ein Melanom in Verbindung mit atypischen Muttermalen auftreten.

Wie sieht ein auffälliger Leberfleck aus?

Leberflecken sind in der Regel einfarbig, gleichmäßig geformt – rund oder oval – und in sich geschlossen. Melanome hingegen erscheinen oft asymmetrisch und ohne festen Rand. Sie können nässen, Krusten oder Knötchen bilden.

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