Wie groß ist der unterschied zwischen vollformat und aps-c

Vollformat oder APS-C?

Lohnt sich das volle Format?

Für diejenigen, die sich nach meinem letzten Blogartikel neben dem Smartphone letztlich doch für eine «richtige» Kamera entscheiden, beginnt die Qual der Wahl schon beim Format. Während früher Vollformatsysteme aus Preisgründen noch Profis vorbehalten waren, sind sie heute zunehmend erschwinglich. In diesem Artikel beleuchte ich die Vor- und Nachteile der beiden Formate.

Als Vollformatkameras werden solche bezeichnet, die einen Bildsensor haben, der dem Kleinbildfilm entspricht (24 mm x 36 mm). Zu analogen Zeiten war diese Bildgrösse noch Standard. Aber mit dem Aufkommen digitaler Kameras wurden zunächst Sensoren mit kleineren Abmessungen verwendet, hauptsächlich weil grosse Sensoren noch sehr teuer waren. Deshalb waren die meisten früheren Spiegelreflexkameras – auch Profi-Modelle – mit einem APS-C-Sensor ausgestattet (ca. 16 mm x 24 mm). Dabei ist das Format je nach Hersteller leicht unterschiedlich, was in der Praxis aber keine Rolle spielt.

Der Crop-Faktor
Den ersten und damit grössten Unterschied stellt der Bildausschnitt dar. Wie bereits dargelegt, sind die Sensoren von Vollformat-Kameras deutlich grösser, was zur Folge hat, dass proportional ein grösserer Bildausschnitt erfasst wird. Dabei gibt der Crop-Faktor an, wie viel kleiner der Bildausschnitt bei einer APS-C-Kamera ist. Er beträgt bei Canon meist 1,6 und bei Nikon oder Sony 1,5. Das hat folgenden Effekt: Wenn man mit einer Vollformatkamera bei einer Brennweite von 50 mm fotografiert, würde man mit dem gleichen Objektiv an einer APS-C-Kamera einen Ausschnitt erhalten, der einer Brennweite von etwa 75 mm entspricht. Das ist durchaus relevant und wird vor allem von Tierfotografen geschätzt. Denn diese haben mit einem 300-mm-Objektiv wegem des Crop-Faktors faktisch eine Ansicht wie bei einem 450-mm-Objektiv auf Vollformat. Allerdings ist dieser «Trick» auch bei Vollformat-Kameras möglich, bei denen man manuell in den Crop-Modus wechseln kann. Setzt man ein APS-C-Objektiv an eine Vollformat-Kamera, stellt die Kamera automatisch um und nutzt nur einen Ausschnitt des Sensors. Dies bringt aber eine entsprechend geringere Bildauflösung mit sich.

Bei normalen Brennweiten spielt der Cropfaktor eine geringe Rolle (50 mm Vollformat, f 7.1, 1/320 Sek., ISO 400).

Die Bildauflösung
Wegen der geringeren Sensorgrösse von APS-C-Kameras beträgt auch die Auflösung meist nicht mehr als 24 Megapixel. Da bietet der Vollformat-Sensor natürlich mehr Platz. Entsprechend gibt es heute Modelle, die mit einer Auflösung von bis zu 60 Megapixel ausgestattet sind. Allerdings haben die meisten Vollformat-Kameras im Einsteiger-Bereich nur 24 Megapixel. Wer mehr will, muss fast den doppelt Preis für die Kamera bezahlen. Bedenken sollte man dabei aber auch, dass mit mehr Bildauflösung auch die Bilddateien wesentlich grösser werden. Dies bedingt wiederum mehr Speicherplatz und leistungsstärkere Prozessoren für die Bildbearbeitung. Deshalb muss mit der Anschaffung einer hochauflösenden Kamera oft auch ein neuer Computer gekauft werden.

Das Rauschverhalten
Wie auch schon im Blogartikel über Smartphones erklärt, ist das Rauschverhalten des Sensors stark von seiner Grösse abhängig. Hier punktet das Vollformat. Das Sensorrauschen stört hier im Vergleich zu APS-C erst viel später, also bei vergleichsweise höheren ISO-Werten. Dadurch werden qualitativ gute und rauscharme Bilder auch bei wenig Licht möglich. Ein entscheidender Vorteil für jene, die gerne bei Dämmerung oder in der Nacht fotografieren. Aber nicht nur Astrofotografinnen und -fotografen setzen deshalb aufs Vollformat, sondern auch Profis, die indoor, auf Bühnen oder an Hochzeiten fotografieren. Fotografiert man häufig bei wenig Licht, kann eine Vollformatkamera daher sehr sinnvoll sein.

Mädelsparty. Mit dem Vollformat-Sensor sind qualitativ gute und rauscharme Bilder auch bei wenig Licht möglich (50 mm Vollformat, f 2.2, 1/125 Sek., ISO 11’400).

Der Preis
APS-C-Kameras sind zwar immer noch deutlich günstiger. Aber die Vollformat-Modelle sind heute im Vergleich zu früher viel erschwinglicher geworden. Die Verlockung umzusteigen ist deshalb gross. Doch was viele nicht einkalkulieren, sind die Objektive. Diese sind bei Vollformat-Systemen manchmal doppelt so teuer. Daher muss man sich im Vorfeld überlegen, welche Objektive nötig sind und wie gross die Preisunterschiede sind. Man erhält mit einer APS-C-Kamera sehr gute Objektive für viel weniger Geld und kann sich mit Linsen aus allen praxisrelevanten Brennweitenbereichen eindecken.

Das Gewicht
Die genannten Vorteile, die eine «Vollformat» mit sich bringt, schlagen sich zum Teil im Gesamtgewicht nieder. So haben sowohl die Kamera als auch die zugehörigen Objektive in der Regel ein höheres Gewicht im Vergleich zu APS-C. Besonders auffällig ist dies bei Spiegelreflexkameras. Bei Systemkameras sind die Gehäuse mittlerweile so kompakt, dass der Unterschied beim Kamera-Body fast nicht mehr relevant ist. Doch auch hier machen die Objektive den Unterschied. Ein grosser Sensor bedingt einen grösseren Bildkreis und entsprechend mehr Glas und somit grössere und schwerere Objektive. Wichtig zu bedenken ist das gerade für diejenigen, die oft auf längere Wandertouren gehen oder viel in den Bergen unterwegs sind.

Skitour auf den Grand-Luy. Gerade im Bergsport könnte das leichtere Gewicht einer APS-C-Fotoausrüstung relevant sein (24 mm Vollformat, f 5.6, 1/2’500 Sek., ISO 200).

Die Schärfentiefe
Mit einer Vollformat-Kamera hat man aus optischen Gründen bei gleicher Brennweite und Blendeneinstellung eine geringere Schärfentiefe. Das ermöglicht mehr gestalterischen Spielraum, weil man sein Motiv durch Schärfe betonen kann, indem man es vor einem bewusst unscharf gehaltenen Hintergrund abbildet. Dies schätzen zum Beispiel People- und Porträt-Fotografinnen und -fotografen oder all jene, die gerne ihr Motiv bewusst gestalten und die Möglichkeiten der Fotografie ausschöpfen wollen.

Mädelsparty. Das Vollformat ermöglicht eine sehr geringe Schärfentiefe, was beispielsweise bei Porträts oft erwünscht ist (200 mm Vollformat, f 2.8, 1/320 Sek., ISO 400).

Die Bildqualität
Heutige Kameras sind in Sachen Bildqualität sehr ausgereift. Bei guten Lichtverhältnissen sind daher im Alltag kaum Unterschiede auszumachen. Bei schwierigeren kontrastreichen Lichtverhältnissen sind allerdings Vollformat-Kameras wegen des besseren Dynamikumfangs im Vorteil. Sie können nämlich gut ausbalancierte Rohformat-Bilder erzeugen, die man nachher am Computer noch optimieren kann. Während es beim geringeren Dynamikumfang von APS-C-Sensoren schneller vorkommen kann, dass beispielsweise «ausgebrannte» Bildbereiche entstehen. Man müsste in speziellen Fällen also Belichtungsreihen machen und die Bilder am Computer zusammensetzen.

Fazit
Beide Formate haben Vorteile. Schliesslich muss jeder für sich entscheiden, welche Aspekte für die eigene Fotografie ausschlaggebend sind. APS-C-Systeme sind nicht nur günstiger, leichter und kleiner, sondern sind wegen dem Crop-Faktor auch bei Tieraufnahmen nützlich. Ebenso bei Produkt-, Makro- und Landschaftsaufnahmen, wenn sowieso eine grössere Schärfentiefe gewünscht ist. Wer allerdings lieber mit geringer Schärfentiefe oder bei schwierigen Lichtverhältnissen fotografiert, sowie Preis und Gewicht keine Rolle spielen, sollte zum Vollformat greifen. Dann profitiert man ausserdem von einer höheren Bildqualität und meist höherer Auflösung. Aber Achtung! Das heisst noch nicht, dass man mit einer Vollformat-Ausrüstung ein besserer Fotograf wird!

Egal welches Format. Am Schluss zählt das Bild, das Motiv, die Komposition … und die Tatsache, dass man die Kamera überhaupt dabei und sie im entscheidenden Moment auspackt (24 mm Vollformat, f 11, 1/800 Sek., ISO 200).

Wie gross ist ein APS

Das sind die meistverwendeten Sensorgrössen: Vollformat (36.00 x 24.00 mm) APS-H (27.90 x 18.60 mm) APS-C (23.60 x 15.60 mm))

Wie groß ist der Vollformatsensor?

Was ist Vollformat? Ein Vollformatsensor wird am einfachsten durch seine Größe – 36 mm x 24 mm – definiert sowie über den unverwechselbaren Look, den er erzeugt.

Was ist besser Vollformat oder APS

Ein Vollformatsensor ist im Rauschverhalten aufgrund der größeren Pixel wesentlich besser als ein APS-C-Sensor. Denn je kleiner die Pixel, desto weniger Fläche ist vorhanden um die Lichtstrahlen einzufangen.

Für wen lohnt sich Vollformat?

Vollformat-Sensoren mit einer hohen Auflösung sind nützlich, wenn man sehr feine Details aufzeichnen möchte und/oder Bildausschnitte stark vergrößern möchte, geringere Auflösungen sind geeigneter für Restlichtfotografie.

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