Wer ist bürgermeister von haunetal

Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Lage der Gemeinde Haunetal im Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Koordinaten: 50° 46′ N, 9° 42′ O

Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Hersfeld-Rotenburg
Höhe: 307 m ü. NHN
Fläche: 54,94 km2
Einwohner: 2939 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km2
Postleitzahl: 36166
Vorwahl: 06673
Kfz-Kennzeichen: HEF, ROF
Gemeindeschlüssel: 06 6 32 008
Gemeindegliederung: 15 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Konrad-Zuse-Platz 6
36166 Haunetal
Website: www.haunetal.de
Bürgermeister: Timo Lübeck (CDU)

Haunetal ist eine Marktgemeinde im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haunetal liegt in der Vorderrhön, zwischen Bad Hersfeld, etwa 13 km, und Hünfeld, etwa 14 km entfernt. Die Gemeinde erstreckt sich auf beiden Seiten des Unterlaufes der Haune. Sie wird vom 524 m hohen Stoppelsberg überragt. Es liegt zwischen den Ausläufern des Knüllgebirges, der Rhön und des Vogelsberges. Haunetal ist die südlichste Gemeinde des Landkreises.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haunetal grenzt im Nordwesten an die Gemeinde Niederaula, im Nordosten an die Gemeinde Hauneck (beide im Landkreis Hersfeld-Rotenburg) im Osten an die Gemeinde Eiterfeld, im Süden an die Gemeinde Burghaun (beide im Landkreis Fulda) sowie im Westen an die Stadt Schlitz (im Vogelsbergkreis).

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Hermannspiegel, Holzheim, Kruspis, Mauers, Meisenbach, Müsenbach, Neukirchen, Oberstoppel, Unterstoppel, Odensachsen, Rhina, Schletzenrod, Stärklos, Wehrda und Wetzlos.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindegebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsteile Odensachsen und Rhina wurden 1003 zum ersten Mal urkundlich genannt, als König Heinrich II. den Reichsforst Ehringswald (Ehrenvirst) zwischen den Abteien Hersfeld und Fulda aufteilte.

Einige der heutigen Ortsteile gehörten schon im Mittelalter in der Herrschaft Wehrda und später im Amt Neukirchen zusammen. Die Orte gehörten größtenteils den Abteien Hersfeld oder Fulda, die sie an die Ritter von Romrod, von Trubenbach (später Trümbach), von Otensassen und von Haune (später Hune) als Lehen vergeben hatten. Die Letztgenannten waren die Erbauer der Burg Hauneck.

1886 wurde in Haunetal der Schriftsteller Heinrich Ruppel geboren. In einer Scheune im Ortsteil Neukirchen war gegen Ende des Zweiten Weltkrieges Konrad Zuses Rechner Z4 untergestellt.

Konrad Zuses Werkstatt in Neukirchen Januar 2010

Konrad Zuse gründete 1949 im Ortsteil Neukirchen die Zuse KG; 1957 wurde der Firmensitz nach Bad Hersfeld verlegt.

Seit dem 16. Mai 1998 darf die Gemeinde Haunetal die Bezeichnung Marktgemeinde führen.

Gemeindebildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum 1. Februar 1971 wurden im Zuge Gebietsreform in Hessen die Gemeinden Hermannspiegel, Mauers, Neukirchen, Oberstoppel und Rhina auf aug freiwilliger Basis zur neuen Gemeinde Haunetal im Landkreis Hünfeld zusammengeschlossen.[2] Am 31. Dezember 1971 kamen Meisenbach, Müsenbach, Odensachsen, Schletzenrod, Wehrda und Wetzlos (alle im Landkreis Hünfeld) hinzu. Unterstoppel (Landkreis Hünfeld) sowie die bis dahin zum Landkreis Hersfeld gehörenden Gemeinden Holzheim, Kruspis und Stärklos kamen durch Landesgesetz am 1. August 1972 zur in den neuen Landkreis Hersfeld-Rotenburg wechselnden Gemeinde hinzu.[3][4] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Haunetal 3060 Einwohner. Darunter waren 45 (1,5 %) Ausländer, von denen 37 aus dem EU-Ausland, 9 aus anderen Europäischen Ländern und 9 aus anderen Staaten kamen.[6] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 3,4 %.[7]) Nach dem Lebensalter waren 615 Einwohner unter 18 Jahren, 1152 zwischen 18 und 49, 678 zwischen 50 und 64 und 618 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 1235 Haushalten. Davon waren 333 Singlehaushalte, 325 Paare ohne Kinder und 436 Paare mit Kindern, sowie 126 Alleinerziehende und 15 Wohngemeinschaften.[9] In 246 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 786 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haunetal: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020
Jahr     Einwohner
1973 3.355
1975 3.270
1980 3.137
1985 3.042
1990 3.219
1995 3.170
2000 3.242
2005 3.213
2010 3.048
2011 3.060
2015 2.943
2020 2.938
Quellen: Hessisches Statistisches Informationssystem[7]; Zensus 2011[6]

Konfessionsstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1987: 2623 evangelische (= 86,0 %), 326 katholische (= 10,7 %), 101 sonstige (= 3,3 %) Einwohner[10]
• 2011: 2179 evangelische (= 74,2 %), 334 katholische (= 10,9 %), 547 sonstige (= 17,9 %) Einwohner[10]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[11] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[12][13][14]

Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021

Stimmenanteil in %

Wahlbeteiligung 67,2 %

%

50

40

30

20

10

0

40,8
(+2,0)

30,2
(−0,2)

29,0
(−1,8)

CDU

SPD

GfHc

2016

2021

Anmerkungen:

c Gemeinsam für Haunetal

Sitzverteilung

Insgesamt 15 Sitze

  • SPD: 5
  • GfH: 4
  • CDU: 6

Parteien und Wählergemeinschaften
%
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 40,8 6 38,8 6 39,0 9 42,4 10 40,3 9
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 30,2 5 30,4 4 46,0 11 49,2 11 47,2 11
GfH Gemeinsam für Haunetal[15] 29,0 4 30,8 5
FWG Freie Wählergemeinschaft Haunetal 15,0 3 6,4 2 9,3 2
FDP Freie Demokratische Partei 2,0 0
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 3,3 1
gesamt 100,0 15 100,0 15 100,0 23 100,0 23 100,0 23
Wahlbeteiligung in % 67,2 64,3 66,7 63,0 70,5

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[16]

Tabelle der direkt gewählten Bürgermeister:[16]

Name von bis Anmerkungen
Helmut Ruppel 1993 1995 als CDU-Kandidat gewählt, erster direkt gewählter Bürgermeister
Hein-Peter Möller 1995 2011 als SPD-Kandidat gewählt, er wurde in den Jahren 2001 und 2007 wiedergewählt
Stefan Euler 2011 2014 als gemeinsamer Kandidat von CDU und FWG gewählt, 2014 in den Ruhestand versetzt
Gerd Lang 2014 2020 als parteiunabhängiger Kandidat gewählt
Timo Lübeck 2020 CDU

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelische Kirche Neukirchen Januar 2006

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Kirche in Neukirchen ist im spätgotischen Stil 1515 auf teilweise romanischem Unterbau erbaut. Zur bemerkenswerten Inneneinrichtung zählen der geschnitzte Flügelaltar aus dem Jahr 1522 sowie der Taufstein aus dem Jahr 1588.

Oberhalb von Neukirchen und Oberstoppel auf dem Stoppelsberg, dem Hausberg von Haunetal, befindet sich die Burg Hauneck, deren Baugeschichte bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Noch weiter in die Vergangenheit weist die Sinzigburg, westlich vom Stoppelsberg im Haunetal. Nicht weit entfernt, ebenfalls an den Hängen des Stoppelsberges befindet sich das Naturdenkmal Lange Steine.

Weitere Bauten im Ortsteil Wehrda sind die gotische Wehrkirche mit alten Bauernfresken, das Schloss Hohenwehrda – erbaut um 1900 vom Freiherrn Wilhelm von Kleydorff, heute ein Hermann-Lietz-Internat –, das Gelbe Schloss Wehrda, das Rote Schloss in Wehrda – heute im Besitz von Johannes Freiherr von Campenhausen – und die Burgruine Altwehrda (vermutlich erste befestigte Ansiedlung in einem befestigten Wehrturm, erbaut durch das Rittergeschlecht derer von Trumbach, später derer von Stein).

Jüdischer Friedhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ortsteil Rhina liegt der 3.896 m² große jüdische Friedhof von Haunetal. Der Friedhof ist ein geschütztes Kulturdenkmal und befindet sich etwa 1 km südlich von Rhina zwischen der Bahnstrecke Bebra–Fulda und der Bundesstraße 27 im Tal der Haune. Ein weiterer Judenfriedhof befindet sich im Ortsteil Wehrda.

Kulinarische Spezialitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine kulinarische Spezialität aus dem Haunetal ist der Ploatz, ein herzhafter Blechkuchen aus Roggenbrotteig mit unterschiedlichem Belag.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An das überregionale Straßennetz ist die Gemeinde durch die Bundesstraße 27 angeschlossen, die durch die Gemeinde führt. Weiterhin hat die Gemeinde einen Bahnhof in Neukirchen, an der Bahnstrecke Frankfurt–Göttingen.

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Nordhessischen Verkehrsverbund gewährleistet.

Die Buslinien werden von der Regionalverkehr Kurhessen betrieben. Die Buslinien stellen vor allem die Verbindung mit Bad Hersfeld her.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Neukirchen gibt es die Haunetal-Schule, eine Grundschule. Des Weiteren gibt es im Ortsteil Wehrda die Hermann-Lietz-Schule Schloss Hohenwehrda.

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Christian Delius (* 13. Februar 1943 in Rom) deutscher Schriftsteller wuchs von 1944 bis 1958 im Wehrda auf.
  • Heinrich Ruppel (* 8. November 1886 in Neukirchen; † 1974 in Ziegenhain) war ein deutscher Schriftsteller.
  • Konrad Zuse (* 22. Juni 1910 in Deutsch-Wilmersdorf b. Berlin; † 18. Dezember 1995 in Hünfeld bei Fulda) war ein deutscher Bauingenieur, Erfinder und Unternehmer.
  • Jakob Nussbaum (* 8. Januar 1873 in Rhina; † 19. Dezember 1936 in Kinneret am See Genezareth) war ein Maler des deutschen Impressionismus.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Harald Neuber: Haunetaler Geschichte. (mit einem Beitrag von Friedrich Krauser) Haunetal 1992, Herausgeber: Gemeindevorstand der Gemeinde Haunetal
  • Literatur über Haunetal nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Internetauftritt der Marktgemeinde Haunetal.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 28 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg (GVBl. II 330-13) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 217, §§ 15 und 17 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 398–400.
  5. Hauptsatzung#page=2. (PDF; 52 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Haunetal, abgerufen im März 2020.
  6. ↑ a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen):  Haunetal, Marktgemeinde. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  7. ↑ a b Hessisches Statistisches Informationssystem (Memento des Originals vom 11. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Statistik.Hessen.
  8. ↑ a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 18 und 74, archiviert vom Original am 5. Dezember 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Haushalte nach Familien:  Haunetal, Marktgemeinde. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  10. ↑ a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 ehemals im Original. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  14. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  15. Hersfelder Zeitung vom 28. Januar 2016: Gemeinsam für Haunetal: Name soll Programm sein
  16. ↑ a b Bürgermeister-Direktwahlen in Haunetal. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.

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