Ganz normales herkömmliches Spülmittel kann viel mehr, als seiner eigentlichen Bestimmung nachgehen. Auch eine verstopfte Toilette ist von der außergewöhnlichen Vielseitigkeit nicht ausgenommen. Zusammen mit heißem Wasser kann das Spülmittel ohne weiteren Aufwand den Schmutzblock oder Pfropfen zum Abrutschen bringen.
Heißes Wasser und Spülmittel bilden ein kongeniales Duo
Wenn eine Toilette auf „normalem“ Weg verstopft und sich ein Schmutzpfropfen in der Leitung gebildet hat, kann das einfache hineinschütten von heißem Wasser und Spülmittel dem Pfropfen den Halt rauben. Dabei kommt das Spülmittel als Schmiermittel und das Wasser als „Zugpferd“ zum Einsatz.
1. Das Spülmittel wir pur in großzügiger Menge in die Toilettenschüssel gespritzt. In diesem Fall gilt das Motto „Viel hilft viel“. Es kann auch eine halbe Flasche sein.
2. Zwei bis fünf Minuten sollte das Spülmittel absinken und sich verteilen. Je höher das gestaute Schmutzwasser in der Schüssel steht, desto länger sollte gewartet werden.
3. Aufgekochtes Wasser, das nicht mehr sprudelt und ungefähr noch neunzig Grad Celsius heiß ist, wird aus einer Höhe von fünfzig Zentimeter bis einen Meter in die Schüssel geschüttet. Die Menge richtet sich nach dem Pegelstand des Schmutzwassers.
4. Da viele Verstopfungen nicht vollkommen blockieren, sondern den Schmutzwasserpegel manchmal nach einiger Zeit absinken lassen, kann des sinnvoll sein, durch entsprechendes Warten einige Millimeter oder Zentimeter Schüttraum zu gewinnen.
5. Wenn die Verstopfung sich nicht sofort löst, sollte mindestens dreißig Minuten vor einem Spülversuch gewartet werden. Um Überschwemmungen zu vermeiden, sollte die Toilettenschüssel maximal bis zur unteren Kante des Spülrands gefüllt werden.
Spülmittel schmiert wie kein anderer Hilfsstoff
Die „schmierende“ Wirkung von Spülmittel kann auch bei Schwergängigkeit des Wasserflusses, nicht weggespültem Toilettenpapier und Teilverstopfung genutzt werden. Das zumindest gelegentliche Reinigen mit Spülmittel schafft das für den Schmutz ungünstige glatte Milieu.
Als Alternative für Spülmittel kann auch Essig oder Seife genutzt werden, die aber beide eine nicht so gute Glätte an den Rohrwänden erzeugen. Wichtig ist, ein „normales“ Spülmittel mit Tensiden zu nutzen. Einige ökologische Varianten mit Ersatzstoffen sind ähnlich limitiert wie die Alternativen. Um Verstopfungen vorzubeugen, sollte die Menge Toilettenpapier pro Person und Spülgang drei Einsatzportionen nicht überschreiten.
Nachbearbeiten und Abrutschen provozieren
Wenn die Spülmittel-Wasser-Methode keinen Erfolg bringt, sollte eine Saugglocke beziehungsweise ein Pömpel oder Pümpel angesetzt werden oder eine Rohrreinigungsspirale in die Rohröffnung eingedreht werden. In den meisten Fällen leistet das Spülmittel zumindest gute vorbereitende Dienste und erhöht die Erfolgsaussichten für diese mechanischen Methoden. Wiederholen lässt sich die Methode nicht.
Tipps & Tricks
Auch wenn sich beim Spülen die Verstopfung nicht löst, haben Sie den Schmutzpfropfen auf jeden Fall geschwächt. Stochern und „pumpen“ Sie mit Ihrer Klobürste in dem Schmutzwasser herum. So besteht die Chance, dass Sie das Abrutschen doch noch auslösen.
Autor: Stephan Reporteur
Artikelbild: Bangkoker/Shutterstock