Was passiert wenn Baby zu viel Kuhmilch trinkt?

Milch und Milch­pro­duk­te im 1. Le­bens­jahr

Milch­pro­duk­te ent­hal­ten viel wert­vol­les Ei­weiss. Zu früh und zu viel da­von kann aber bei Ba­bys pro­ble­ma­tisch sein.

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Kuh­milch und Kuh­milch­pro­duk­te ent­hal­ten pro De­zi­li­ter drei­mal so viel Ei­weiss wie Mut­ter­milch oder Milch­nah­rung für Säug­lin­ge. Des­halb soll­ten Sie Ih­rem Baby im ers­ten Le­bens­jahr sol­che Pro­duk­te nur in klei­nen Men­gen ge­ben. Zie­gen-, Schaf- oder Stu­ten­milch sind im Ver­gleich zur Mut­ter­milch eben­falls sehr ei­weiss­reich und da­her un­ge­eig­net.

Zu viel Ei­weiss wird vom Kör­per in Harn­stoff um­ge­wan­delt und über die Nie­ren aus­ge­schie­den. Bei Ba­bys sind die Nie­ren je­doch noch nicht in der Lage, gros­se Men­gen an Harn­stoff aus dem Blut zu fil­tern und aus­zu­schei­den. Des­halb soll­te mit der Ein­füh­rung von Milch und Milch­pro­duk­ten lang­sam und frü­hes­tens ab dem 7. Mo­nat be­gon­nen wer­den. Das­sel­be gilt für ei­weiss­rei­che Pro­duk­te wie Fleisch, Fisch oder Ei.

Die ak­tu­el­len Emp­feh­lun­gen zur Ein­füh­rung von Kuh­milch, Kuh­milch­pro­duk­ten und wei­te­ren ei­weiss­rei­chen Le­bens­mit­teln im ers­ten Le­bens­jahr sind wie folgt:

Ab 7. Mo­nat

  • Ma­xi­mal ein­mal pro Tag 50 bis 100 g Jo­ghurt oder Milch, bei­spiels­wei­se im Früch­te- oder Ge­mü­se­brei

  • Ein­mal pro Tag 10 g Fleisch oder Fisch, al­ter­na­tiv 1/4 Ei. 

Ab 9. / 10. Mo­nat

  • Ma­xi­mal ein­mal pro Tag 100 g Jo­ghurt oder Milch.

  • Ein­mal pro Tag 20 g Fleisch oder Fisch, al­ter­na­tiv 1/2 Ei. 

Ab 1 Jahr

  • Drei Por­tio­nen Milch oder Milch­pro­duk­te pro Tag: Eine Por­ti­on ent­spricht 100 g Milch oder Jo­ghurt, 15 g Hart­kä­se oder 30 g Weich­kä­se. Eine Still­mahl­zeit gilt eben­falls als Por­ti­on. Wenn Sie Ihr Kind noch stil­len, braucht es ent­spre­chend we­ni­ger Kuh­milch oder Milch­pro­duk­te. 

  • Ein­mal pro Tag 30 g Fleisch oder Fisch, al­ter­na­tiv 1 Ei. 

Be­ach­ten Sie, dass Sie ei­weiss­rei­che­re Milch­pro­duk­te wie Quark oder Käse soll­ten Sie erst nach 12 Mo­na­ten in den Spei­se­plan ein­bau­en und zwi­schen­durch auch fleisch­lo­se Tage pla­nen.

Es wird emp­foh­len, spä­tes­tens nach dem ers­ten Ge­burts­tag den Säug­lings­milch­schop­pen auf ge­wöhn­li­che Kuh­milch (Voll­milch) um­zu­stel­len. Da­mit der lang­sa­me Über­gang von der Säug­lings­milch zur Kuh­milch ge­lingt, kön­nen Sie zu Be­ginn die hal­be Men­ge des Schop­pens mit Säug­lings­milch zu­be­rei­ten und ihn dann mit ge­wöhn­li­cher Voll­milch auf­fül­len. So ak­zep­tiert Ihr Baby die neue Milch eher.

  • Mit 3 dl Milch oder drei Por­tio­nen Milch­pro­duk­te am Tag ist Ihr Kind im zwei­ten Le­bens­jahr op­ti­mal mit Kal­zi­um und Pro­te­inen ver­sorgt. Ju­ni­or- und Kin­der­milch sind in der Re­gel nicht not­wen­dig.

  • Be­vor­zu­gen Sie Voll­milch­pro­duk­te. Milch­drink und Ma­ger­quark sind fett­re­du­ziert und nur bei Über­ge­wicht emp­foh­len.

  • Falls Sie Roh­milch ver­wen­den möch­ten, muss die­se aus hy­gie­ni­schen Grün­den im­mer ab­ge­kocht wer­den.

  • Past­milch ent­hält im Ge­gen­satz zur UHT-Milch et­was mehr wert­vol­le Nähr­stof­fe, da sie nur leicht er­wärmt wird. 

  • Falls Ihr Kind Voll­milch nicht ver­trägt oder nicht die emp­foh­le­ne Men­ge da­von trinkt, wen­den Sie sich un­be­dingt an die Kin­der­ärz­tin, die Müt­ter- und Vä­ter­be­ra­tung oder an eine Er­näh­rungs­be­ra­te­rin.

  • Bei ei­ner aus­ge­wo­ge­nen Er­näh­rung ist die Zu­ga­be von Schog­gi­pul­ver, Ovo­mal­ti­ne oder ähn­li­chen Pro­duk­ten nicht nö­tig. Auch Ge­trei­de zur bes­se­ren Sät­ti­gung soll­ten Sie nur dann bei­geben, wenn der Be­darf ge­ge­ben ist, da Ge­trei­de­schop­pen sehr en­er­gie­reich sind.

  • Ach­ten Sie ins­ge­samt auf eine mög­lichst aus­ge­wo­ge­ne Er­näh­rung mit Milch und Milch­pro­duk­ten, Ei­weiss, Koh­len­hy­dra­ten, Ge­mü­se und Früch­ten.

Man­che El­tern möch­ten ihre Kin­der al­ter­na­tiv oder ve­gan er­näh­ren. Eine ve­ge­ta­bi­le Milch­nah­rung wie Ha­fer-, Man­del-, Reis- oder So­ja­drink ist für Säug­lin­ge nicht ge­eig­net. Je nach Re­zep­tur ist der Pro­te­in­ge­halt zu ge­ring oder die Pro­te­in­qua­li­tät un­zu­rei­chend. Zu­dem kann es zu ei­nem Man­gel an Vit­ami­nen und Mi­ne­ral­stof­fen kom­men. Aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den ist da­her von der Ver­wen­dung von Pflan­zen­drinks ab­zu­ra­ten. Auf­grund ih­rer Zu­sam­men­set­zung ist auch eine Milch­er­näh­rung auf Ba­sis von Zie­gen-, Schaf- oder Stu­ten­milch nicht emp­feh­lens­wert.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Ist Jo­ghurt leich­ter ver­dau­lich als Milch?

Man soll ja nicht so früh mit Kuh­milch füt­tern. Kann man statt­des­sen So­ja­milch neh­men?

Un­ser Kind mag ein­fach kei­ne Milch. Wie kann man ei­nem Drei­jäh­ri­gen Milch­pro­duk­te schmack­haft ma­chen?

War­um darf man im ers­ten Le­bens­jahr nur mit Was­ser ver­dünn­te Kuh­milch für die Zu­be­rei­tung von Schop­pen und Brei­en ver­wen­den?

Letzte Aktualisierung: 31.05.2022, BH

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Anzeichen für Überproduktion von Milch bei dem Baby Dein Baby trinkt schnell und hektisch. Dein Baby verschluckt sich oft und muss das Stillen unterbrechen. Deine spuckt nach dem Stillen. Bauchschmerzen und auffälliger Stuhlgang (grün und schaumig)

Ist Kuhmilch schädlich für Babys?

Darf Kuhmilch schon im ersten Lebensjahr gegeben werden? Die Antwort lautet: Ja. Das Netzwerk Gesund ins Leben, eine IN FORM Initiative des Bundesernährungsministeriums, empfiehlt, Kuhmilch im ersten Lebensjahr einmal täglich als Zutat im Milch-Getreide-Brei zu geben.

Wie viel Kuhmilch Baby pro Tag?

Mit etwa 300 bis 330 ml Milch und Milchprodukten täglich ist Ihr 1- bis 3-jähriges Kind gut versorgt. Diese Menge wird am besten auf zwei bis drei Portionen verteilt: beispielsweise ein kleines Glas Milch zum Frühstück oder im Müsli, ein kleiner Becher Joghurt nachmittags und ein Käsebrot am Abend.

Kann ich meinem Baby zu viel Milch geben?

Babys nehmen im Monat etwa 900 g zu, aber bei einem Überangebot an Muttermilch ist die Menge viel größer – meist doppelt so viel. Falls dein Baby Symptome eines Überangebots zeigt, aber nur eine durchschnittliche Menge an Gewicht zunimmt, wende dich an eine Stillberaterin oder Hebamme.

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