Was ist der unterschied twischen alzheimerund demenz

Die Diagnose Alzheimer-Demenz zu erhalten, ist für die meisten Menschen ein Schock. Manchmal macht die Diagnose jedoch auch zuvor unerklärliche Veränderungen des Verhaltens oder der Persönlichkeit begreiflich.

Wie ein Mensch auf die Krankheit reagiert und mit ihr umgeht, hängt nicht nur von Veränderungen im Gehirn ab, sondern auch von seinem Charakter, seiner Lebensgeschichte, der aktuellen Lebenssituation und den Beziehungen zu anderen Menschen.

Manchen Menschen gelingt es, auch mit der Alzheimer-Demenz ein aktives und zufriedenes Leben zu führen. Anderen fällt dies schwer. Unterstützung benötigen die meisten. Und auch für Angehörige und Freunde ist die Erkrankung eine große Herausforderung. Der Austausch mit anderen Betroffenen und Angehörigen – etwa in Selbsthilfegruppen – wird von vielen als wertvoll erlebt.

Im Laufe der Zeit müssen viele Entscheidungen getroffen werden: zur Unterstützung im Alltag genauso wie zur Behandlung, zur späteren Versorgung und zur passenden Wohnform (häusliches Umfeld, Pflegeheim, Wohngruppe). Menschen mit Demenz wollen sich dabei aktiv an Entscheidungen über ihre Belange beteiligen, solange es ihnen möglich ist. Ihnen ist es wichtig, dass viel mit ihnen und weniger über sie gesprochen wird.

Für Angehörige ist es wichtig, in die Behandlungspläne einbezogen zu werden und Angebote zu erhalten, die zur persönlichen Situation und den eigenen Bedürfnissen passen. Darunter fallen neben Schulungen auch praktische Hilfen, zum Beispiel zu finanzieller Unterstützung und Beratung bei Antragsstellung.

Wenn eine Demenzerkrankung weit fortgeschritten ist und eine immer umfassendere Betreuung nötig macht, stoßen Angehörige irgendwann an ihre Grenzen. Dann kann der Umzug in eine Einrichtung, in der Pflege, Betreuung und medizinische Versorgung durch Fachkräfte möglich ist, für alle Beteiligten die bessere Lösung sein. Die Entscheidung zum Umzug in ein Pflegeheim oder eine betreute Wohngemeinschaft fällt oft nicht leicht – zumal es eine Weile dauern kann, bis eine geeignete Einrichtung gefunden ist. Doch heute gibt es gerade für Menschen mit Demenz immer mehr gute Angebote, die eine engagierte und speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Pflege bieten.

Die Begriffe Alzheimer und Demenz werden oft als Synonym verwendet. Tatsächlich ist Alzheimer aber eine Form von Demenz (lat. Demens „ohne Geist“). Die Krankheit wird in primäre und sekundäre Formen unterteilt. Alzheimer gehört zu der Gruppe der primären Demenzen und ist nicht heilbar.

Demenz und Alzheimer: Das Wichtigste in Kürze

  • Die Begriffe Demenz und Alzheimer werden irrtümlich oft als Synonym verwendet. Alzheimer ist eine Form von Demenz, während Demenz der Oberbegriff der Gehirn-Krankheit ist.
  • Demenz-Erkrankungen werden in primäre und sekundäre Demenz unterteilt. Alzheimer gehört zur primären Form, die einen Großteil aller Demenzerkrankungen ausmacht. 
  • Alzheimer und Demenz treten zumeist im hohen Alter auf. Ein Großteil der Betroffenen ist weiblich. Vor allem nach den Wechseljahren erkranken viele Frauen. 

Demenz ist ein Oberbegriff für die verschiedenen Demenzarten, wie z.B. Alzheimer

Haben Sie sich auch schon gefragt: Was ist der Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer, oder vaskuläre Demenz? Ist das alles das Gleiche oder gibt es da einen Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer? Eines schon vorweg: Demenz und Alzheimer sind nicht zwei unterschiedliche Erkrankungen.

Gastbeitrag von Brita Wellnitz,

Fachexpertin für Gerontopsychiatrie

Was ist nun der Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer?

Demenz ist der Überbegriff für die verschiedenen Demenzformen. An unserem obigen Beitragsbild ist das schön zu sehen. Alle Demenzformen zusammen sind wie ein großer Obstkorb.

Obst ist der ⟶ Oberbegriff und steht in unserem Fall für Demenz.

Und wie in einem Obstkorb verschiedene Früchte liegen, so sind die verschiedenen Formen der Demenz unter diesem Oberbegriff zu sehen.

  • Alzheimer: Am häufigsten kommen bei uns im Obstkorb die Äpfel vor. Das ist auf die Demenz übertragen die mit ca. 65 % häufigste Form, nämlich Alzheimer. Oder, wie manche Ärzte sagen „Demenz vom Alzheimer-Typ“.
  • Vaskuläre Demenz: Die Bananen sind in unserem Obstkorb reichlich vertreten, genauso ist es mit der „vaskulären Demenz“. Dabei kommt es im Wesentlichen durch Durchblutungsstörungen im Gehirn zu einem Absterben von Nervenzellen.
  • Mischformen: In unserem Obstkorb gibt es rechts ein kleines Durcheinander, da liegen eine Pflaume, eine Birne, eine Aprikose. Dieses Eck wären jetzt übertragen die „Mischformen der Demenz“. Es kommt nämlich häufig vor, dass man die genaue Demenzform nicht eingrenzen kann. Man weiß, dass es zum Beispiel vom Alzheimer-Typ Merkmale gibt, aber auch beispielsweise von gefässbedingten Einschränkungen wie Eiweiß- und andere Ablagerungen, Verkalkungen, Durchblutungsstörungen oder ähnlichem. Dann spricht man von einer „nicht näher bezeichneten Demenz“ oder einer Demenz-Mischform.
  • Lewy-Körperchen-Demenz: Die Erdbeeren in unserem Beispiel stehen für eine Demenzform, die „Lewy-Body-Demenz“ oder „Lewy-Körperchen-Demenz“ genannt wird. Sie tritt oft im Zusammenhang mit einer Parkinson-Erkrankung auf.
  • Frontotemporale Demenz: Eher seltener gibt es die „frontotemporale Demenz“, sie wird häufig bei jüngeren Menschen diagnostiziert.

Diagnose Demenz

Da jede Demenzform besondere Ursachen und Verläufe hat, ist es wichtig, auf eine genaue Diagnose Wert zu legen.

Lassen Sie sich nicht zufriedenstellen mit einer einfachen Demenz-Diagnose. Fragen Sie immer nach, um „welches Obst“, also welche Demenzform genau es sich handelt. Verschiedene Diagnostikmöglichkeiten stehen den Ärzten zur Verfügung.

Für den weiteren Verlauf, den Umgang mit dem Erkrankten und die Medikation ist es sehr wichtig, gut informiert zu sein.

Eine gute Diagnostik sorgt schlussendlich auch dafür, dass andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können, zum Beispiel eine Depression (die durchaus ähnliche Auswirkungen, also Symptome zeigen kann); oder eine Vitamin-Mangelerkrankung, eine Schilddrüsenerkrankung, Vergiftungen, Entzündungen oder Infektionen. So manche Krankheiten zeigen ähnliche Symptome, können aber durchaus sehr gut behandelt werden und sind damit sogar zumindest teilweise heilbar.

Und wenn die Diagnose Demenz gestellt wurde. Wie heißt es nun richtig?

Was ist richtig? Der demente Mensch oder der Mensch mit Demenz?

Demenz, dement, demenzkrank, Mensch mit Demenz? Man hört und liest so viel. Was ist da richtig? Die Worte verwirren viele von uns, wir wissen nicht, wie es richtig heißt.

Sie sind womöglich ein pflegender Angehöriger, kümmern sich rührend um ihr an Demenz erkranktes Familienmitglied, jedoch wenn Sie jemandem davon erzählen, sind Sie plötzlich unsicher, wie es denn nun richtig heißt.

Diese Unsicherheit möchte ich Ihnen nehmen. An zwei leicht verständlichen Beispielen erkläre ich Ihnen, wie man sich korrekt ausdrückt.

Als erstes kommen wir zu den Worten dement / Demenz. Sagen Sie nicht: „Er oder sie ist demenz.“ Das ist nicht korrekt. Richtig ist: „Er oder sie ist dement.“ Oder: „Er oder sie hat Demenz.“

Die folgende Tabelle zeigt übersichtlich anhand des Beispiels einer Erkältung, wie die Begrifflichkeiten zuzuordnen sind:

Beispiel: Erkältung

⟶ Die Erkrankung ist die „Erkältung“.

⟶ Der Erkrankte ist erkältet.

⟶ Die Person mit der Erkältung oder der Erkältungskrankheit. Oder: Der Mensch mit Erkältung.

Beispiel: Demenz

⟶ Die Erkrankung ist die „Demenz“.

⟶ Der Erkrankte ist dement.

⟶ Der demente Mensch. Oder: Der demenzkranke Mensch. Besser: Der Mensch mit Demenz.

Respekt und Achtung

Noch ein Wort in dieser Sache:

Der Respekt und die Achtung vor der Persönlichkeit des erkrankten Menschen gebietet, dass man vom „Menschen mit Demenz“ redet oder schreibt. Manchmal ist es aber für eine bessere Lesbarkeit oder im Vortrag abwechslungsreicher und schöner, wenn man auch mal vom „dementen Menschen“, vom „demenzkranken Familienangehörigen“ oder einfach nur vom „Dementen“ spricht oder schreibt.

Das ist von meiner Perspektive betrachtet keine Würdelosigkeit, sondern ermöglicht eine Abwechslung und erzielt eine größere Aufmerksamkeit vom Leser oder Zuhörer.

Wenn ich in einem Fachartikel durchgehend immer nur und stetig wiederholend vom „Menschen mit Demenz“ schreibe, oder wie manche Autoren vom „MmD“, dann ist das anstrengend zu lesen und zeugt nicht unbedingt von mehr Respekt.

Andere Begriffe für Alzheimer sind im übrigen Alzheimer-Demenz, Morbus Alzheimer, Alzheimer-Krankheit.

Autor: Britta Wellnitz,
Auch dieser Beitrag ist von Brita Wellnitz DIE Fachfrau, wenn es um Demenz geht. Sie ist Leiterin und Mitbegründerin der Demenz-WG Schwarzachhaus sowie Geschäftsführerin des Fördervereins Lebensring – Verein für Menschen mit besonderen Pflegebedürfnissen e.V. Das große Anliegen von Brita Wellnitz ist es, Menschen mit Demenz zu verstehen und in ihrer ganzen Person zu respektieren. Sie identifiziert sich mit den Problemen und Herausforderungen der Betroffenen.

Demenz – WG Schwarzachhaus

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Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung von truebenecker.de

Was ist Demenz und Was ist Alzheimer?

Die Alzheimer-Krankheit – auch „Alzheimer-Demenz“ oder „Morbus Alzheimer“ genannt – ist die häufigste Form der Demenz und eine unheilbare Störung des Gehirns. Durch das Absterben von Nervenzellen im Gehirn werden Menschen mit Alzheimer zunehmend vergesslich, verwirrt und orientierungslos.

Wie lange kann man mit Alzheimer Demenz leben?

Die durchschnittliche Dauer der Alzheimer-Krankheit beträgt sieben Jahre nach der Diagnosestellung. Jedoch variiert dies von Patient zu Patient. In einigen Fällen leben Patienten bis zu 20 Jahre mit der Krankheit.

Was ist typisch für die Alzheimer Demenz?

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Demenz-Form. Sie tritt meist im hohen Alter auf. Dabei nehmen Gedächtnis, Orientierung und sprachliche Fähigkeiten immer mehr ab. Auch das Verhalten und die Gemütslage können sich verändern.

Was ist der Unterschied zwischen dement und Demenz?

Als erstes kommen wir zu den Worten dement / Demenz. Sagen Sie nicht: „Er oder sie ist demenz. “ Das ist nicht korrekt. Richtig ist: „Er oder sie ist dement.

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