Warum gibt es nur 4 adventssonntage?

Für so manchen bedeutet er Stress: Da wollen Weihnachtswunschlisten abgearbeitet werden, da müssen Familienfeste geplant und vorbereitet werden - da setzen sich viele unter Druck, um zu Weihnachten mit einem perfekten Fest zu glänzen. Die Innenstädte sind überfüllt, die Stimmung angespannt - von Erwartung und Besinnung ist da nicht viel zu spüren.

Advent ist auch die Zeit der Weihnachtsmärkte, des Glühweindufts, des Plätzchenbackens, Liedersingens, der Zeit, um sich zu erinnern: An das Weihnachten der Kinderheit. Dabei ist es wie mit vielem: Der eine kann nicht genug davon bekommen und dem anderen graut davor. Kerzen, Sterne, Räuchermännchen, Tannengrün, Märchen und frostige Temperaturen – das macht die Vorweihnachtszeit aus.

Ein Advent ohne Licht und Glanz, ohne Hoffnung und Sehnsucht, Wünsche und Erinnerungen – unvorstellbar. Und so schließt sich der Kreis: Weihnachten beschenkt Gott die Christen mit seinem Sohn, auf dass er Friede und Trost bringe. Auch für Nichtchristen soll es ein Fest des Friedens und der Familie sein.

Geschichte und gelebte Tradition

Der Advent ist eine Zeit, mit der viele Menschen ganz bestimmte Vorstellungen verbinden. Es sind Wochen, in denen Bräuche eine große Rolle spielen, eine Zeit besonderer Stimmung, der Besinnung und auch der Hektik. Wir zeigen Ihnen, was es mit dem Advent auf sich hat und was man in dieser Zeit an Traditionellem aufnehmen und wiederbeleben kann.

Woher kommt der Name »Advent«?

Der Name »Advent« kommt vom lateinischen »adventus«, was mit »Ankunft« übersetzt wird. Diese meint die Ankunft Jesu Christi. Deshalb bereiten sich die Christen in dieser Zeit auf das Hochfest der Geburt des Jesus von Nazaret, die Menschwerdung Gottes, vor: auf Weihnachten. Dem Weihnachtsfest gehen vier Adventssonntage voraus und mit dem ersten Adventssonntag beginnt zugleich das neue Kirchenjahr. Der Advent erinnert in einem zweiten starken Akzent auch an die Erwartung der Wiederkunft Jesu Christi.

Herkunft des Advent

In seinem Ursprung entsprach der Begriff »Advent« dem griechischen Begriff »epiphaneia« (Erscheinung) und meinte die Ankunft, Anwesenheit bzw. der Besuch eines Amtsträgers, insbesondere die Ankunft von Königen oder Kaisern. Aber es konnte auch die Ankunft der Gottheit im Tempel ausdrücken. Die Christen übernahmen diese Bezeichnung, um damit ihre besondere Beziehung zu Jesus Christus auszudrücken.

In der alten Kirche war die Adventszeit eigentlich eine Fastenzeit, die auf den Zeitraum zwischen dem 11. November und dem ursprünglichen Weihnachtstermin, dem Fest der Erscheinung des Herrn (6. Januar) festgelegt war. Zudem bezeichnete man die Fastenzeit und auch die Adventszeit als »geschlossene Zeiten«, in denen weder getanzt noch gefeiert werden durfte. Auch fanden in der Zeit keine feierlichen Trauungen statt.

Die heutige Form der Adventszeit liegt im 7. Jahrhundert begründet, als Papst Gregor die Zahl der Sonntage von sechs auf vier festlegte. Die Zahl vier symbolisiert die viertausend Jahre, welche die Menschen gemäß kirchlicher Geschichtsschreibung nach dem Sündenfall im Paradies auf den Erlöser warten mussten. Das Konzil von Trient bestätigte später diese Regelung, nachdem sich abweichende regionale Traditionen etabliert hatten.

Bedeutung der Adventszeit

Die Bedeutung der Adventszeit wurde durch zwei Richtungen beeinflusst: Einerseits betonte man im gallischen Gebiet das endzeitliche Motiv der Wiederkunft Christi, welches zur Ausgestaltung des Advents als Zeit einer ernsthaften Buße führte. Andererseits gewann im römischen Einflussbereich das weihnachtlich-freudige Ankunftsmotiv der Menschwerdung Gottes an großem Einfluss. Beiden Deutungen wird an den unterschiedlichen Adventssonntagen in der Liturgie Rechnung getragen.

In der orthodoxen Kirche hingegen ist die Adventszeit eine Fastenzeit geblieben, die 40 Tage vor dem Weihnachtsfest beginnt. Milch und tierische Produkte sind in diesem Zeitraum als Nahrungsmittel verboten.

Die Adventszeit heute

Wann der Advents beginnt, hängt davon ab auf welche Daten die Wochentage fallen. Denn der Advent beginnt immer mit einem Sonntag, endet aber an einem festen Datum, nämlich mit Weihnachten am 25. Dezember. Der letzte Sonntag vor Weihnachten ist der vierte Adventssonntag. So ergibt es sich, dass die Adventszeit je nach Jahr unterschiedlich lang sein kann. Der Beginn mit dem ersten Advent liegt dabei jeweils zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember. Traditionell wird der Zeitraum mit einem Adventskranz begleitet, an dem an jedem Sonntag im Advent eine Kerze entzündet wird, bis wir schließlich den Heiligen Abend feiern. Dieser Brauch ist sicherlich der bekannteste von zahlreichen Traditionen im Advent und ist nicht zuletzt aufgrund der schmückenden und meditativen Wirkung mit seinen grünen Zweigen und den leuchtenden Kerzen beliebt.

Quellen

  • Läpple, Alfred: Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums; Augsburg 1996, 25ff.
  • www.heiligenlexikon.de
  • www.katholisch.de
  • www.brauchtum.de
  • www.brauchtumsseiten.de
  • www.theology.de
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Warum gibt es den 1 2 3 und 4 Advent?

Das hängt damit zusammen, dass Weihnachten nicht immer am gleichen Wochentag ist. So berechnet sich der Termin: Die Adventszeit hat vier Sonntage und beginnt immer am vierten Sonntag vor dem 25. Dezember, den die Kirche schon im vierten Jahrhundert als Datum der Geburt Jesu Christi festgesetzt hat.

Warum heißt der 3 Advent gaudete?

Diese Bezeichnung des dritten Adventssonntags stammt vom ersten Wort des lateinischen Eröffnungsverses: „Gaudete in Domino semper“ („Freut euch im Herrn zu jeder Zeit“, Phil 4,4). Mit diesem Adventssonntag beginnt die zweite Hälfte der Adventszeit, das Ereignis, auf das sie vorbereitet, rückt also immer näher.

Wie nennt man die vier Sonntage vor Weihnachten?

Der Begriff "Advent" stammt aus dem Lateinischen ("adventus") und bedeutet: die Ankunft Christi. Spricht man vom Advent, so meint man die vier Sonntage (der 1., 2., 3. und 4. Advent) einschließende Zeit vor Weihnachten.

Wie heißt der vierte Adventssonntag?

Evangeliumslesungen an den vier Adventssonntagen.

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