Warum esse ich so viel Süßes

Doch anstatt zu zuckerreichen Snacks oder Limos zu greifen, sollte man lieber grünen Tee, ungeschälte Mandeln und Rohkost griffbereit haben. Sie liefern neue Energie und sättigen dank der enthaltenen Ballaststoffe. Kleine Leistungstiefs können so ganz einfach überwunden werden und kommen nicht mehr so häufig vor.

Die Frage, warum wir so gerne Süßes essen, hat Sinn - schließlich geht es genau darum: um unseren Geschmackssinn!

Tausende Geschmacksknospen auf unserer Zunge, am Gaumen und im Kehlkopf arbeiten daran, dass wir die fünf Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, bitter und "umami" (fleischig-herzhaft) wahrnehmen.

Diese Geschmacksrichtungen reizen Sinneszellen, die zuhauf in den Geschmacksknospen sitzen und elektrische Signale über die Nervenbahnen ans Gehirn senden. Dort entscheidet sich, ob wir den Geschmack einer Speise mögen oder angewidert das Gesicht verziehen. Bei Schokolade passiert Letzteres selten. Wir lieben Süßes! Und das ist uns offenbar angeboren.

Naschten unsere Vorfahren süße Früchte, wussten sie: Diese liefern Energie – perfekt, um etwa in der kargen Steinzeit zu überleben! Blöd nur, dass wir heute viel mehr naschen, aber viel weniger Kalorien verbrauchen, da wir nicht ständig vor einem Säbelzahntiger wegrennen müssen. Da gibt’s nur eines: Wer viel schnabuliert, muss auch viel Sport machen.

Schoko-Weihnachtsmänner, Marzipan und Plätzchen ohne Ende – warum schmeckt uns das süße Zeug eigentlich so gut? »Dein SPIEGEL« erklärt's.

08.12.2020, 10.33 Uhr

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Adventszeit ist Süßigkeitenzeit: Im Kalender steckt Schokolade, der Bratapfel schwimmt in Vanillesoße, und wenn gerade nicht Corona ist, gibt es Waffeln mit Puderzucker auf dem Weihnachtsmarkt. Viele greifen dann gern zu, und zwar nicht nur, weil es ihnen schmeckt: Wenn wir Süßes essen, springt das Belohnungssystem in unserem Gehirn an.

Der Botenstoff Dopamin wird ausgeschüttet, wir fühlen uns gut. Unseren Vorfahren hat der süße Geschmack außerdem dabei geholfen, die Nahrung zu finden, die sie brauchten: Süßes Essen enthält meistens besonders viele Kohlenhydrate – und die liefern dem Körper Energie.

Ein bitterer oder scharfer Geschmack hingegen ist in der Natur häufig ein Hinweis darauf, dass etwas vergammelt oder giftig ist, zum Beispiel manche Beeren oder Pilze. Schmeckte etwas süß, konnten unsere Vorfahren in der Regel davon ausgehen, dass es essbar war.

Dieser Text erschien in »Dein SPIEGEL« 11/2019.

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Wieso esse ich so viel Süßes?

Ursachen für Heißhunger auf Süßes. Heißhunger weist auf eine Unterzuckerung im Körper hin. Diese entsteht, wenn Sie zum Beispiel viele Produkte mit Zucker und Süßstoff zu sich nehmen. Bei Zuckerzufuhr wird die Insulinproduktion angeregt.

Wieso kann ich nicht aufhören Süßes zu essen?

Der Verzehr von Süßigkeiten konditioniert dich, weil du jedes Mal Dopamin ausschüttest, wenn du dich mit Süßigkeiten stimulierst. Ein exzessives Maß an Süßigkeiten raubt dir Energie. Denn nach einer Blutzuckerspitze fällst du in ein umso härteres Blutzuckertief. Dann fühlst du dich ausgelaugt und noch heißhungriger.

Wie schafft man es weniger Süßes zu essen?

Trinken Sie ein großes Glas Wasser. Ein „vermeintliches“ Hungergefühl kann auch über ein Flüssigkeitsdefizit suggeriert werden. Wenn Sie das nächste Mal die Lust auf etwas Süßes verspüren, dann trinken Sie zuerst ein Glas Wasser und warten einige Minuten ab. Manchmal lassen sich Gelüste damit ebenfalls eindämmen.

Was unterdrückt Heißhunger auf Süßes?

Ist es soweit, dann gilt: Nicht zum Schokoriegel, sondern zum Glutamin-Pulver greifen. Es erreicht das Gehirn ebenso schnell wie Zucker, hat aber keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Bei Heisshunger auf Süsses können Sie also ein bis zwei Gramm Glutamin-Pulver mit Wasser anrühren und trinken.

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