Schultern nicht auf gleicher höhe

Die normalen Krümmungen der Wirbelsäule (von der Seite betrachtet, für das komplette Bild auf die Lupe oben links klicken)

© W&B/Martina Ibelherr

Von der Seite betrachtet besitzt jede Wirbelsäule drei Krümmungen: Die Hals- und Lendenwirbelsäule beschreibt jeweils einen leichten Bogen Richtung Bauchseite. Die Brustwirbelsäule krümmt sich Richtung Rücken (siehe Abbildung). Das ist ganz normal und nicht mit einer Skoliose gleichzusetzen.

Bei der häufigsten Form der Skoliose – der idiopathischen Skoliose – beginnt die Verformung damit, dass der vordere (bauchseitige) Anteil der Wirbelkörper stärker wächst als üblich. Betrachtet man die Wirbelsäule dann von der Seite, ist die natürliche Krümmung im Brustbereich oft abgeflacht.

Sieht man sich die Wirbelsäule von hinten an, verläuft sie im Normalfall weitgehend gerade. Die Wirbelkörper bilden quasi eine lotrechte Linie vom Kopf bis zum Becken. Entstehen hier Kurven oder Bögen, handelt es sich um eine Skoliose.   Meistens gibt es bei der Skoliose eine Hauptkrümmung (Primärkrümmung). Darüber und darunter bilden sich oft kleinere kompensatorische Sekundärkrümmungen, damit eine aufrechte Körperhaltung weiterhin möglich bleibt.

Sichtbare Zeichen bei Skoliose

Manchmal ist die Krümmung so dezent, dass sie äußerlich nicht zu sehen ist. Stärkere Verformungen sind jedoch an charakteristischen Anzeichen erkennbar:

  • Steht der Betroffene aufrecht, gerade, und lässt beide Arme locker hängen, befinden sich die Schultern nicht auf der gleichen Höhe
  • Auch das Becken kann schief stehen: Der Beckenkamm ist auf einer Seite an höherer Stelle zu tasten als auf der anderen.
  • Der seitlich herabhängende Arm und die Taille bilden ein gedachtes Dreieck. Bei einer geraden Wirbelsäule sind diese Taillendreiecke auf beiden Seiten in etwa gleich geformt. Im Falle einer Skoliose unterscheiden sie sich deutlich in ihrer Form.
  • Zieht man eine gedachte Linie vom Kopf hinunter zum Becken, sollte sie eigentlich ziemlich genau in der Mitte des Beckens enden. Bei einer Skoliose steht der Kopf oft rechts oder links der Beckenmitte.
  • Betrachtet man den Rücken des Betroffenen, kann auffallen, dass ein Schulterblatt deutlicher hervorsteht als das andere. Das ist oft erst bei unbekleidetem Oberkörper zu erkennen.

Der Adams-Test bei Skoliose

 Aufschlussreich ist auch der sogenannte Vorbeugetest oder Adams-Test. Dabei beugt der Betroffene bei gestreckten Beinen seinen Oberkörper um etwa 90 Grad nach vorne und lässt die Arme herunterhängen. Betrachtet man nun seinen Rücken von hinten, fällt bei einer Skoliose meist auf, dass eine Seite höher steht als die andere, dass sich eine Art Buckel (Rippenbuckel) bildet. Auch die Lendenmuskeln treten auf dieser Seite deutlicher hervor (Lendenwulst).

Rippenbuckel – woher kommt er?

Bei ausgeprägten Fällen ist ein Rippenbuckel bereits beim aufrechten Stand zu sehen. Wie kommt er zustande? Bei einer Skoliose kippen die Wirbelkörper einerseits aus der Horizontalen, das führt zur oben beschriebenen Verbiegung der Wirbelsäule. Gleichzeitig verdrehen sich die Wirbelkörper aber auch ein wenig um ihre Längsachse.

An den Brustwirbelkörpern sind die Rippen befestigt. Sie müssen eine Drehbewegung der Brustwirbel zwangsläufig mitmachen. So verdreht sich unter Umständen der gesamte Brustkorb. Auf der einen Seite wölben sich die hinteren Rippenanteile weiter in den Rücken als es normalerweise der Fall wäre. Dadurch kommt der Buckel zustande. Zeigt die Krümmung der Brustwirbelsäule nach rechts, befindet sich der Rippenbuckel ebenfalls rechts. Auf der anderen Seite des Rückens schieben sich die Rippen weiter Richtung Bauch als im Normalfall, es bildet sich ein sogenanntes Rippental.

Mögliche Beschwerden bei Skoliose

Zu Beginn verursacht eine Skoliose meistens keine unmittelbaren Beschwerden. Die Verformung kann eventuell als optisch störend empfunden werden. Eine ausgeprägte Skoliose belastet jedoch alle beteiligten Strukturen, so dass es leichter zu Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule kommt. Mit den Jahren können sich bei einer sehr schweren Skoliose Schmerzen, vor allem Rückenschmerzen einstellen.

Ist eine Skoliose sehr weit fortgeschritten, beeinträchtigt die Verformung manchmal sogar die Funktion der inneren Organe. Eine herabgesetzte Lungenfunktion, Störungen von Herz-, Magen-Darm- und Nierenfunktion sind sehr seltene, aber mögliche Folgen.

Warum sind meine Schultern unterschiedlich hoch?

Anzeichen einer Skoliose Man muss schon genauer hinschauen. Bei Kindern und Jugendlichen kann sich in Zusammenhang mit Skoliose zum Beispiel das Gangbild verändern, die Taille knickt ein, typischerweise stehen die Schultern unterschiedlich hoch.

Was tun bei schiefen Schultern?

vorteilhaft ist auch ein häufiger Wechsel vom Arbeiten im Stehen und Sitzen. ein gezieltes Training der Oberkörpermuskulatur, speziell der Schulter-, Bauch- und oberen Rückenpartie. ein gezieltes Dehnprogramm, speziell für die Brust- und Schulterpartien, um Verkürzungen der entsprechenden Muskulatur zu vermeiden.

Warum hängt eine Schulter tiefer?

Durch einen Unfall oder häufiger noch durch Verschleiß kann es zu einem Ein- oder Durchriss (Ruptur) einer oder mehrerer Sehnen der Rotatorenmanschette kommen. Dadurch kommt es zu einem Ungleichgewicht und entsprechenden Funktionsstörungen in der Schulter.

Was passiert wenn man ständig die Schultern hochzieht?

Bei Stress und wenn wir uns unter Druck fühlen, neigen wir dazu, die Schultern stetig hochgezogen zu halten. Das ist eine genetisch hinterlegte und instinktive Schutzreaktion, um die empfindliche Nackenregion zu schützen. Das kann sich so manifestieren, dass wir die Schultern gar nicht mehr absenken.

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